Lernen während der Sommerferien. Noch diese Woche, dann sind die zwei Wochen „Lernbrücken“ geschafft und die „normale“ Schule beginnt wieder. Unser Bild zeigt einige „Lernbrücken-Schüler“ der Realschule. Foto: Realschule Eberbach

Viele Schüler pauken bereits in den Ferien

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Eberbach. Die Landesregierung setzt mit den "Lernbrücken" den "Kampf gegen "Lernlücken" fort. Etwa 54 000 Schüler nehmen laut baden-württembergischem Kultusministerium in den letzten beiden Wochen der Sommerferien an etwa 1900 Standorten an den "Lernbrücken" teil. Kultusministerin Theresa Schopper erklärt: "Die Kinder und Jugendlichen können in den Lernbrücken individuell gefördert werden und sich so gut auf das kommende Schuljahr vorbereiten." Der Fokus beim Aufholen liegt laut Vorgaben auf den Kernfächern (Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen) und auf der Förderung im sozial-emotionalen Bereich, um beispielsweise Lernblockaden zu lösen, die ein Vorankommen in verschiedenen Bereichen verhindern.

In Eberbach nehmen an den Lernbrücken, die noch bis Ende der Woche andauern, teil: das Hohenstaufen-Gymnasium, die Realschule und die Dr. Weiß-Grundschule. Nicht beteiligt sind die Theodor-Frey-Schule, die Steige-Grundschule und das SBBZ.

Im Hohenstaufen-Gymnasium sind laut Schulleiterin Anja Katzner 55 Schüler dabei. Der Unterricht findet täglich von 9 bis 10.30 Uhr und von 11 bis 12.30 Uhr in sechs Räumen im ersten Stock des Schulgebäudes statt. Lehrkräfte, Referendare und Studierende unterrichten die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und Latein. "Wir beginnen die Lücken zu schließen", sagt Katzner. Wie groß die durch die Pandemie entstandenen Lernlücken sind, kann sie momentan noch nicht sagen. Viele HSG-Schüler sind laut der Schulleiterin mit dem Lernen während der Corona-Pandemie gut zurechtgekommen. Sie betont: "Einige Kompetenzen wie Selbstorganisation, Zeitmanagement und Medienkompetenz haben sich sogar deutlich verbessert". Mit dem Aufholen der Lernrückstände werden nun "diejenigen Schüler unterstützt, denen das Lernen in der Pandemie nicht so gut gelang".

An der Realschule nehmen laut Marcus Meyer, einem der betreuenden Lehrer der diesjährigen Lernbrücken, 21 Schüler montags bis freitags jeweils von 9 bis 12.15 Uhr teil. Unterrichtet wird Deutsch, Mathe und Englisch, die Lehrer werden von drei Schülern (zwei aus der kommenden 10. Klasse und ein Schüler, der letztes Schuljahr die RS erfolgreich abgeschlossen hat) unterstützt. Meyer: "Wir hoffen, dass die anwesenden Schüler in den zwei Wochen an ein paar Schwerpunkten arbeiten, üben und wiederholen können. Unter anderem durch Corona gibt es bei manchen Schülern einige Lernlücken, für die man nun gesondert Zeit hat und auch als Lehrer individuell unterstützen kann." Wie groß die durch die Pandemie entstandenen Lernlücken sind ist für Meyer "schwer zu sagen". Durch die längere Zeit im Homeschooling sei es schwer, festzustellen, wer wie viel vom Unterrichtsstoff mitgenommen hat.

"Wir befürchten, dass die Lernlücken deutlich höher ausfallen als nach einem normalen Schuljahr. Daher das Angebot mit den Lernbrücken, um individuell an einigen Schwachpunkten arbeiten zu können. Im normalen Unterricht mit allen Schülern ist dies natürlich bedeutend schwieriger."

Die Dr.-Weiß-Grundschule ist laut der kommissarischen Leiterin Tanja Erhard mit zwei Lernbrücken dabei. In zwei Klassenzimmern werden 23 Schüler der Klassen 1 bis 4 täglich von 8.45 bis 12.05 Uhr in den Fächern Deutsch und Mathematik von zwei Studentinnen der PH Heidelberg unterrichtet. Ehrhard: "Die Kinder sollen wieder im geregelten strukturierten Schulalltag ankommen und Inhalte wiederholen". Die durch die Pandemie entstandenen Lücken sind "von Kind zu Kind unterschiedlich".

Die Theodor-Frey-Schule nimmt nicht an den Lernbrücken teil. Schulleiter Carlo Götz teilt mit: "Wir haben ab dem Schuljahr 2021/22 ein Ganztagesmodell für die Schularten "Ausbildungsvorbereitung" (AV), ein- und zweijährige Berufsfachschulen und die Berufskollegs genehmigt bekommen und setzen im Rahmen dieses Ganztagesmodells auf eine langfristige individuelle Förderung unserer Schüler". In diesem Rahmen sollen auch die "möglichen coronabedingten Lernlücken" eruiert werden und die Schüler dabei unterstützt werden, die Lernlücken zu schließen.

Die Steige-Grundschule hat keine Lernbrücke. Laut Rektorin Ursula Teichtmann hatten sich nur zwei Kinder gemeldet. "Sicher hauptsächlich, weil wir während der Schulzeit viele Angebote gemacht haben und auch am Nachmittag viel geholfen haben."

Auch das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) nimmt laut Schulleiterin Ursula Schild nicht an den Lernbrücken teil.

Nicht erreicht haben wir mit unserer Anfrage die Gemeinschaftsschule.

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