Die Mehrheit will die Welt retten: Berufsinformation an der Realschule Eberbach

 

Eine ganze Profilwoche mit unterschiedlichen Schwerpunkten erleben die Schüler der diversen Jahrgangsstufen in diesen Tagen. Geht es bei den Fünftklässlern primär um das Thema „Kommunikation", so bereiten sich die Schüler der sechsten Klassen auf den Besuch des Arbeitsplatzes eines Elternteils vor. Siebtklässler beschäftigen sich mit Suchtprävention und dem in Kürze stattfindenden "Girls’ und Boys’ Day". Bei den achten Klassen steht soziales Engagement im Mittelpunkt. Und für die Neuntklässler geht es um Berufsorientierung. Seit vielen Jahren spielt hierbei die Einbeziehung von Fachleuten aus der Arbeitswelt eine große Rolle an der Eberbacher Realschule. Initiiert wurde die Berufsorientierung seinerzeit von Lehrerin Birgitta Gottstein-Winzenried, die das Konzept - in Rücksprache mit Schulleitung und Lehrerkollegium - bis heute kontinuierlich weiterentwickelt hat. Ein Modul ist dabei "Coaching4Future", ein Projekt des Bildungsnetzwerks Baden-Württemberg. Seit 2008 sind dessen Teams, mit Multimedia-Präsentationen und vielen Exponaten zum Anfassen und Experimentieren, an den Schulen des Landes unterwegs. Sie wollen Vorurteile gegenüber Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) ausräumen und Jugendlichen demonstrieren, wie spannend es sein kann, Zukunft selbst mitzugestalten. Alle Referenten kommen selbst aus dem MINT-Bereich, haben ein abgeschlossenes Studium in einem der relevanten Fachgebiete.

"Wer von euch weiß denn schon, welchen Beruf er ergreifen möchte?", fragt Geowissenschaftlerin Tatiana Kalytta die Schüler der 9b. Ein paar haben da schon ganz konkrete Vorstellungen: "Die Fachhochschulreife machen und dann zur Bundeswehr", hat sich ein Junge vorgenommen. Erzieherin, Krankenpfleger, Comic-Zeichnerin lauten weitere Berufswünsche. Allen, die sich diesbezüglich noch nicht entscheiden konnten, rät Kalytta sich zu fragen: "Wo liegen meine persönlichen Stärken und Interessen?"Und sie empfiehlt den jungen Leuten, im Rahmen von Praktika herauszufinden, was ihnen liegt und was nicht.

Dann dürfen die Schüler sich aus einem sechsteiligen Themenkatalog aussuchen, auf welchen Berufsbereich an diesem Morgen bevorzugt eingegangen werden soll. Für "Menschen helfen" melden sich einige. Die Mehrheit aber stimmt dafür, "die Welt zu retten". Klimawandel durch Luftverschmutzung erweist sich hier als herausragendes Problem, dem findige Wissenschaftler mit der Nutzung von Sonnen-, Wind- oder Wasserenergie entgegenzutreten versuchen. Oder auch durch "Bewegungsenergie". Für deren Gewinnung würden spezielle Platten beispielsweise auf Bürgersteigen und Plätzen, in Einkaufszentren oder Diskotheken ausgelegt, berichtet die Referentin. Jeder Schritt darauf produziere Energie.

Berufe, die an so etwas beteiligt sind? Feinwerksmechaniker etwa, Elektroniker oder Veranstaltungs- und Gebäudetechniker. Auch das Recycling von Müll und Elektroschrott brauche noch "ganz viele Verbesserungsideen", erfahren die Schüler, und "ganz viele Leute, die daran mitarbeiten".


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