"Immer in Bewegung bleiben"

Appell des MdB Moritz Oppelt an Eberbacher SchülerInnen

(mk) Wie geht es nach dem Schulabschluss eigentlich weiter? Welche Anschlussmöglichkeiten gibt es? Diese Zukunfts-Fragen beschäftigen diejenigen SchülerInnen besonders, die im laufenden Schuljahr in Klassenstufe 9 an der Realschule Eberbach ihren Hauptschulabschluss erwerben.

Zu ihrer großen Freude konnten sie diese und andere Zukunfts-Fragen mit einem Abgeordneten des Deutschen Bundestages ausgiebig diskutieren: Moritz Oppelt besuchte neben der Klasse 10a der Realschule Eberbach auch die AbschlussschülerInnen der Klassenstufe 9 im Rahmen einer politischen Begegnung. Angesichts des Fachkräftemangels stünden die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sehr gut – MdB Oppelt ermunterte die Jugendlichen, ihre Chancen in einer Berufsausbildung zu suchen. Er verdeutlichte an vielen Beispielen seinen persönlichen Leitspruch „Immer in Bewegung bleiben“ und ermutigte die Jugendlichen, Dynamik und Schwung nach dem Schulabschluss aufrechtzuerhalten und sich bei Schwierigkeiten nicht hängen zu lassen. Dazu gehört auch, dass man durchzieht, wenn man etwas anfängt und man sich gegen Widerstände auch durchbeißen muss. Bleibt man „im Fluss“, erhöhen sich die Chancen, seine gesteckten Ziele auch zu erreichen.

Die SchülerInnen nutzten die Chance, intensiv über das Ergebnis einer aktuellen OECD-Studie ins Gespräch zu kommen, die sie ausführlich im Vorfeld behandelt hatten. Laut der Studie machen rund 16% der Jugendlichen mit einem Abschluss der Sekundarstufe 1 in Deutschland weder eine berufliche Ausbildung, noch besuchen sie eine weiterführende Schule. Während die Wirtschaft angesichts des Fachkräftemangels gewissermaßen ein großes "need" verspürt, gibt es unter den Jugendlichen eine wachsende Anzahl an so genannten "neets" – Neet steht für „not in education, employment or training”. Welche Faktoren hängen Jugendliche ab oder – im doppelten Wortsinn – „hängen“ die Jugendlichen „lieber ab“, als konsequent einem verbindlichen Lebensweg zu folgen? Dieses Spannungsfeld, ob viele Jugendliche nach dem Abschluss in SEK 1 eher keinen Anschluss suchen oder vielmehr keinen finden, diskutierten die SchülerInnen rege.

Neben den Übergangsszenarien und dem Phänomen der „Neets“ galt das Interesse der SchülerInnen auch den Einweg-Vapes, die sich bei vielen Jugendlichen zunehmender Beliebtheit erfreuen. Die SchülerInnen behandelten im Unterricht den aktuellen Verbotsversuch Frankreichs in diesem Bereich und waren sehr erstaunt, dass es hier bislang in Deutschland keine ähnliche Initiative gibt. Im Rahmen der Cannabislegalisierung fragten sich die Diskutanten, ob das dringend benötigte Schutzniveau des Jugendschutzes sich mit der Freiheit einer Legalisierung ab 18 Jahren erreichen lässt und welche ungewollten Nebenwirkungen aus der angestrebten Legalisierung erwachsen könnten. Herr Oppelt machte deutlich, dass er eine kontrollierte Abgabe in Apotheken mit Beratungsgesprächen als den besseren Weg erachten würde.  

Rückblickend auf das lange und intensive Gespräch kann mit den Worten Paulo Freires festgehalten werden: "Ein effektives Gespräch mit Schülern erfordert nicht nur das Reden, sondern vor allem das Zuhören. Die Interaktion ermöglicht eine bessere Einbindung und Verständnis." Dadurch, dass sich Herr Oppelt viel Zeit zum Zuhören nahm, war es eine ganz besondere Begegnung für alle Beteiligten, die auf beiden Seiten zu tieferem Verständnis und lohnenden Einblicken geführt hat. Begeistert von der Tiefe der Diskussion, dem Kenntnisstand der SchülerInnen und der offenen und ehrlichen Diskussionskultur versprach Herr Oppelt Schulleiter Markus Hanke und dem verantwortlichen Lehrer Martin Kohler seinen Besuch gegen Ende des Schuljahres zu wiederholen und im Austausch zu bleiben.

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