Dienstag, 13 Dezember 2016 16:06

Illustrationnen zu Haydns Oratorium

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Organisatorische und künstlerische Glanzleistung


Achim Plagge dirigierte die Aufführung (o.l.). Unten die drei Solisten Jens Hamann, Sebastian Hübner und Sabine Götz (v.l.). (Fotos: Hubert Richter/Claudia Richter)

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(hr) Eine fulminante Aufführung von Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung" erlebten die Konzertbesucher gestern am frühen Abend in der evangelischen Michaelskirche in Eberbach.

Haydn, ein Vertreter der "Wiener Klassik" und Zeitgenosse Mozarts, hatte das Werk für Orchester, Chor und drei Solostimmen ab 1796 verfasst, nachdem er auf einer Englandreise den Text "The Creation of World", ein Oratorien-Libretto von Thomas Linley, kennengelernt hatte. Uraufgeführt wurde "Die Schöpfung" im Jahr 1799. Sie gehört seitdem zu den wichtigsten Werken der Kirchenmusik.
In drei Teilen setzte Haydn die biblische Schöpfungsgeschichte von der Erschaffung der Welt und ihrer Lebewesen bis hin zu Adam und Eva im Paradies musikalisch um, basierend auf dem ins Deutsche übersetzten Linley-Text.


In rund neunmonatiger Probezeit studierte Bezirkskantor Achim Plagge mit den fast 70 Sängerinnen und Sängern der Eberbacher Kantorei das Oratorium ein. Plagge schaftte es in einer organisatorischen und künstlerischen Glanzleistung, das zweistündige Werk brillant und in außergewöhnlichem Klangbild zu Gehör zu bringen. Wesentlichen Anteil daran hatte das Barockorchester Karlsruhe, das auf historischen Instrumenten musiziert (wir berichteten) und sich auf klassische Kirchenmusik spezialisiert hat. Als Solisten konnten Jens Hamann (Bass), Sebastian Hübner (Tenor) und Sabine Götz (Sopran) rundum überzeugen.
Die drei Solostimmen repräsentieren die Engel Gabriel (Sopran), Uriel (Tenor) und Raphael (Bass). Im dritten Teil singt der Bass den Part des Adam, und die Sopranistin verleiht Eva ihre Stimme. Im Stück wechselt sich rezitativer Sprechgesang mit Chor, Arien, Duetten und Terzetten ab. Haydn setzte stark auf die so genannte Tonmalerei, bei der die Instrumente das erzählte Geschehen nachahmen und akustisch darstellen.

Dirigent Plagge und seine Künstler erhielten vom beeindruckten Publikum lang anhaltenden Beifall. Das von Realschülern gestaltete Programmheft (wir berichteten) enthielt Erläuterungen, Illustrationen sowie den gesamten Text und machte es den Zuhörern leicht, der Schöpfungsgeschichte zu folgen. Auf einer Ausstellungswand waren Originalbilder, die im Kunstunterricht der Eberbacher Realschule zum Thema "Schöpfung" entstanden waren, zu besichtigen. Finanziell unterstützt wurde das Mammutprojekt vom "Verein der Freunde der Eberbacher Kantorei" aus dem Fond zur Erinnerung an die Eberbacher Sängerin Amelie Neumayer.

25.01.10  QUelle: Eberbach Channel

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