In rund neunmonatiger Probezeit studierte Bezirkskantor Achim Plagge mit den fast 70 Sängerinnen und Sängern der Eberbacher Kantorei das Oratorium ein. Plagge schaftte es in einer organisatorischen und künstlerischen Glanzleistung, das zweistündige Werk brillant und in außergewöhnlichem Klangbild zu Gehör zu bringen. Wesentlichen Anteil daran hatte das Barockorchester Karlsruhe, das auf historischen Instrumenten musiziert (wir berichteten) und sich auf klassische Kirchenmusik spezialisiert hat. Als Solisten konnten Jens Hamann (Bass), Sebastian Hübner (Tenor) und Sabine Götz (Sopran) rundum überzeugen.
Die drei Solostimmen repräsentieren die Engel Gabriel (Sopran), Uriel (Tenor) und Raphael (Bass). Im dritten Teil singt der Bass den Part des Adam, und die Sopranistin verleiht Eva ihre Stimme. Im Stück wechselt sich rezitativer Sprechgesang mit Chor, Arien, Duetten und Terzetten ab. Haydn setzte stark auf die so genannte Tonmalerei, bei der die Instrumente das erzählte Geschehen nachahmen und akustisch darstellen.
Dirigent Plagge und seine Künstler erhielten vom beeindruckten Publikum lang anhaltenden Beifall. Das von Realschülern gestaltete Programmheft (wir berichteten) enthielt Erläuterungen, Illustrationen sowie den gesamten Text und machte es den Zuhörern leicht, der Schöpfungsgeschichte zu folgen. Auf einer Ausstellungswand waren Originalbilder, die im Kunstunterricht der Eberbacher Realschule zum Thema "Schöpfung" entstanden waren, zu besichtigen. Finanziell unterstützt wurde das Mammutprojekt vom "Verein der Freunde der Eberbacher Kantorei" aus dem Fond zur Erinnerung an die Eberbacher Sängerin Amelie Neumayer.
25.01.10 QUelle: Eberbach Channel