Seit acht Jahren sind Teams des vom Bildungsnetzwerk Baden-Württemberg initiierten Projekts Coaching4Future in dieser Mission an den Schulen des Landes unterwegs, wollen Vorurteile gegenüber MINT-Berufen ausräumen und Jugendlichen demonstrieren, wie spannend es sein kann, Zukunft selbst mitzugestalten.
Zehn Jahre lang spielt die Berufsorientierung mit Einbeziehung von Fachleuten aus der Arbeitswelt an der Eberbacher Realschule bereits eine große Rolle. Initiiert wurde sie von Lehrerin Birgitta Gottstein-Winzenried, die bis heute - in Rücksprache mit Schulleitung und Lehrerkollegium - das Konzept kontinuierlich weiterentwickelt hat. "Wir sind damit der Zeit schon voraus", sagt sie angesichts der Tatsache, dass der neue Bildungsplan ab Herbst 2016 der schulischen Berufsorientierung mit dem neuen Unterrichtsfach "Wirtschaft-, Berufs- und Studienorientierung" verstärkt Rechnung tragen will.
Wie werden wir mobil sein? Und wie die Welt retten? Diesen Fragen in puncto Zukunft wollte sich am Dienstag nun die erste der insgesamt vier neunten Klassen stellen. Ausgewählt hatten sie die Schüler aus einem sechsteiligen Themenkatalog, den die beiden jungen Akademiker Eckstein und Gauder für sie vorbereitet hatten.
Das Internet gesteuerte Auto, ohne Lenkrad, Gas- und Bremspedal, das auch Blinde oder Menschen ohne Führerschein ganz selbstständig von A nach B befördern kann, wollte einen Blick in die Zukunft der Mobilität gewähren. Ein Auto, das man zum Beispiel wegschicken kann, das die Kinder von der Schule abholt, während die Eltern bei der Arbeit sind. In den USA seien derartige Fahrzeuge bereits probeweise unterwegs, erläuterte Anton Gauder. Und auch hierzulande gebe es die Möglichkeit, an der Entwicklung derlei innovativer Fahrzeuge mitzuwirken: als Fachinformatiker, als Elektroniker oder Mechatroniker zum Beispiel.
Beim Thema "Welt retten" stand zunächst das Elektroauto im Mittelpunkt. "Zu teuer", fanden die Schüler. Der Akku schaffe nur kurze Strecken. Und dann die lange Ladedauer. Und der Fahrspaß bleibe natürlich "ein bisschen weg, weil der Sound fehlt", waren sich besonders die jungen Männer einig. Auch hier gäbe es natürlich jede Menge Gelegenheit, in den entsprechenden Berufen bei der Verbesserung und Fortentwicklung der Fahrzeuge aktiv zu werden.
Das Handy wurde zum Beispiel dafür, wie Recycling helfen kann, Rohstoffe zu sparen und so Umweltzerstörung zu vermeiden. Dann wurden Berufsfelder zur Mitarbeit an der Entwicklung neuartiger Elemente beispielsweise für ein nach eigenen Wünschen gestaltbares Modul-Smartphone vorgestellt.
Zum Abschluss durfte natürlich das mitgebrachte Anschauungsmaterial von den Technikern in spe noch ausführlich getestet werden.
Quelle: RNZ 02.03.216